Die Emirate
 
Der Nachtflug von München nach Dubai im A 380 verlief ruhig und wir sind am Samstagmorgen früh in Dubai sicher gelandet. Erstmals habe ich während einem Flug den Sickness Bag benützen müssen. Mir war plötzlich hundeübel geworden…..
Nach der Zollkontrolle und einem kleinen Frühstück, hstückten. Dann schleppten wir unser Gepäck zur Autovermietung von Hertz, wo unser Auto, ein Jeep, für uns schon parat stand. Nach kurzer Instruktion verlassen wir den Flughafen und wagen uns auf die Strassen von Dubai. Auf den sechsspurigen Autobahnen finden wir den Weg recht gut aus der Stadt heraus und fahren Richtung Norden zu einer Landzunge. Nach ca. 40 Minütiger Fahrt parkiert Christoph den Wagen an einem Strand, wo wir die Füsse ins Wasser hielten, Muscheln sammelten und die ersten Sonnenstrahlen genossen. Als wir weiterfahren wollten, tat das Auto keinen Wank mehr! Wir studierten kurz das Handbuch, kamen aber zum Entschluss, dass die Batterie schuld daran ist. Kurzerhand hielten wir ein Auto an, das am Strand entlangfuhr und ein „Ölscheich“ (so war er auf jeden Fall gekleidet) war uns sehr behilflich, in dem er vor unser Auto fuhr, ein Überbrückungskabel hervornahm und nach kurzer Zeit lief auch unser Motor wieder. Statt weiterzufahren, entschieden wir uns, die nächste Hertzfiliale aufzusuchen und den Vorfall zu melden. Dort sagte man uns, man melde es, ich soll, die Handynummer hinterlassen. Glücklicherweise befindet sich dieses Büro in einem Shoppingcenter, so dass wir uns die Zeit vertreiben können, bis der Anruf kam und man mir erklärte, dass man uns eine neue Batterie einbauen werde. Es dauere aber ein Weilchen. Wieder etwas später ein erneuter Anruf, man werde nun doch keine neue Batterie einbauen, sondern uns ein anderes Fahrzeug von Dubai bringen. Das dauere aber rund 2 Stunden. Was wollte ich sagen, ausser please hurry up…Wir haben den Weg auch in knapp einer Stunde geschafft, warum benötigen die, die ja sicher den direkten Weg kennen mehr als das doppelte. So setzen wir uns wieder in ein Café und warten und warten. Christoph geht mal zum Auto, um zu schauen, ob man es wieder starten könne und kommt mit folgenden Worten zurück: Jetzt ohni Seich, s’Auto isch nümma do! Das war jetzt für mich doch zuviel. Mir wurde auf der Stelle übel und alles zog sich in meiner Magengegend zusammen. Kimberly und ich rannten hinaus und fanden das Auto, wo wir es parkiert hatten. Christoph hat sich in der Reihe geirrt!
Nach zwei Stunden dann, tatsächlich, brachte man uns ein neues Auto und obwohl das alte Auto wieder problemlos anspringt, wurde es auf ein Abschleppauto aufgeladen und wegtransportiert.
Wir fuhren auch schnell weiter, die verlorenen drei Stunden mussten wieder aufgeholt werden. Unser heutiges Ziel war ein Bedouinen Camp. Die Anfahrt habe ich ausgedruckt, aber die Ausfahrt war überhaupt nicht so angeschrieben wie auf dem Plan. Daher nahmen wir eine falsche Ausfahrt und landeten an einem Kreisel, der total unter Wasser stand. Zu Fuss  begutachteten wir die Lage und fuhren dann anschliessend durch. Der Weg zu unserem Nachlager führte uns auf Sandpisten durch die Wüste. Wir fanden ein kleines Camp mit Zelten zum Essen, riesiger Teppichflächen und kleinen Zelten zum schlafen. Sidney und Kimberly unternahmen einen kurzen Ausritt auf dem Kamel und wir zwei grossen stiegen auf die Sanddünen und genossen Aussicht und etwas später auch den Sonnenuntergang. Es kamen noch einige Gäste dazu und die Bedouinen kochten für uns ein schmackhaftes Abendessen in Buffettform.  Das Camp war mit Petrollampen ausgeleuchtet und wir sassen auf grossen Kissen ums Lagerfeuer und rauchten Shisa und genossen den Sternenhimmel. Nachdem die anderen Gäste zurück in ihre Hotels gebracht wurden, krochen wir als einzige Übernachtungsgäste in unsere Zelte und schliefen tief und fest, obwohl die Temperatur von 25 Grad auf 10 Grad abgekühlte.
 
Fast pünktlich zum Sonnenaufgang standen wir wieder auf den Sanddünen. Zum Frühstück machten die Bedoinen für uns frisches Fladenbrot auf offenem Feuer auf einer Gussplatte. Das schmeckte uns allen. Wir machten uns ready für die Weiterfahrt. Durch die Wüste und über ein Gebirge erreichten wir die Ostküste. Dort trafen wir auf menschenleere Sandstrände.  Das Meer war angenehm warm. Wir machten einige Fotostopps und in der Stadt Fujairah besuchten wir ein Fort, welches den Ursprung vom 15ten Jahrhundert hat. Es wurde aus Stein, Schotter, Ton und Heu erbaut. Ebenfalls sahen wir in dieser Stadt eine riesige Moschee!
Anschliessend ging unsere Fahrt weiter nach Hatta, wo wir unser nächstes Hotel gebucht hatten. Den Anfahrtsweg hatten wir vor uns, aber da die Strasse über das Gebirge nicht angeschrieben war, kurften wir ca 45 Minuten durch öde Landschaften mit wenigen Häusern herum, bis wir auf der richtigen Strasse waren. So kamen wir rund eine Stunde später als geplant in Hatta an und auch dort ging dann wieder die Suche los und zwar nach unserem Hotel. Es war zwar das beste Haus vor Ort, aber erst die dritte Person konnte uns den Weg erklären. Wir kamen an ein Tor, wo wir kontrolliert wurden und dann gelangten wir durch eine lange Allee auf einen Hügel und sahen die Bungalows. An der Rezeption wurden wir mit einem Welcomdrink begrüsst und als wir in unsere Zimmer geführt wurden, dachten alle, wow, hier würden wir es ein paar Tage aushalten! Es war riesig, mit allem Komfort, den man sich wünschen kann (inkl. Kaffeemaschine, Badezimmer mit Dusche und Badewanne und einer Terasse mit fantastischem Ausblick. Zum baden war es etwas spät, aber wir spielten eine Runde Minigolf, bevor wir ins Dorf zum Nachtessen fuhren. Dort holte Sidney beim öffnen des Ketchups weit aus und päng, landete der Salat auf dem Boden. Es sah recht unappetitlich aus, aber wie wir es schon überall erlebt haben, die Leute zeigten Verständnis und sagten, no Problem, kamen und wischten sofort auf.
 
Das heutige Ziel hiess Abu Dhabi. Nach einem leckeren Frühstück verliessen wir ungern das schöne Hotel. Die direkte Verbindung in die Hauptstadt der Emirate führte uns für rund 20 Kilometer durch den Oman. Bei der Einreise schauten die Zöllner nur kurz ins Auto und winkten uns durch. Bei der Ausreise fragte uns ein Zöllner, woher wir kommen. Christoph antwortete Switzerland. Der Zöllner lachte, wiederholte Schweiz auf Arabisch, was so ähnlich tönte wie Swizzaria etwa 7 Mal und machte Daumen hoch. Während dem schaute ein anderer Zöllner unsere Pässe an und mit einem strahlen wurden wir von den zwei Männern verabschiedet. Der Zöllner im Glashaus könnte ein Bruder von Arafat gewesen sein…..!
Kurz nach der Grenze tauchten an beiden Strassenseiten wieder Sanddünen auf und in einer kleinen Ortschaft gab es einige Shops, bei denen Quadtouren angeboten wurden. Wir fanden diese Angebote dann doch etwas überteuert, so dass wir den Weg nach Abu Dhabi fortsetzten. Auf leeren 6spurigen Autobahnen durch die Wüste erreichten wir um die Mittagszeit die Hauptstadt. Die ersten Hochhäuser stehen schon 30 – 40 km vor dem Stadtzentrum. Wir parkieren unser Auto (in den Emiraten überall gratis), essen in einem Segelclub ein feines Mittagessen, in dem auch die High Society von Abu Dhabi speist. An jedem Tisch stand eine Wasserpfeife, die in Gebrauch war, nur jene an unserem Tisch nicht! Das ist in der Region so Gebrauch, dass von der Cafeteria bis zum Nobelrestaurant Shisa geraucht wird. Christoph wurde etwas neidisch, als man jene von unserem Tisch wegtrug und nicht wieder zurückbrachte!!  JJ
Der Segelclub war auf einer vorgelagerten Insel und wir genossen die tolle Aussicht auf die Skyline von Abu Dhabi. Unser heutiges Hotel haben wir auf der Insel Yas gebucht. Diese liegt etwa 30 km vom Stadtzentrum entfernt. Sie wurde mit der Formel1 Strecke, Hotels und Infrastruktur geplant und erbaut. Es ist also alles neu und top modern. Auf dem Weg dorthin fiel die Tankanzeige rapide, und es war nötig, dass unser Auto Benzin bekam. Im Land des Öls, so sollte man meinen, ist die Tanstellensuche kein Problem. Da wurden wir eines besseren belehrt. Auf der Autobahn nach Yas Island kam keine Tankstelle mehr. Wir fragten mehrere verschiedene Personen. Nach dem ersten Hinweis kam nach ca. 10 Kilometer nur eine Waschanlage.  Dort erklärte man uns wieder etwas. Aber ich glaube, die Leute hier haben es nicht so mit links und rechts……..! Ein Taxifaher schlussendlich konnte uns helfen und nach über 1 ½ Stunden Suche war der Tank gefüllt. Wir sahen uns schon „wer sein Auto liebt, der schiebt.“ Wie schon tags zuvor kamen wir später als geplant beim Hotel an. Dort wurde uns mitgeteilt, dass das Hotel Park Inn komplett ausgebucht sei und wir deshalb ein Upgrade ins „bessere“ Schwesterhotel Radisson nebenan erhalten! Wie die Reichen und Schönen: wir fuhren vor den Hoteleingang, 4 Männer rannten herbei, öffneten unsere Wagentüren, nahmen Christoph den Schlüssel ab, hievten das Gepäck auf einen Trolley und ehe wir uns umschauen konnten, war das Auto weg. Auch hier, tolle Zimmer! Die Girls genossen noch kurz ein Bad im Pool, bevor dieser um 20 Uhr schloss und anschliessend fuhren wir an den Hafen der Insel. Dort machten wir es uns in einem der vielen Restaurants gemütlich und genossen ein feines Nachtessen. Auch heute abend ging es nicht ganz ohne Panne: Christoph setzte sein Glas auf das Tischset ab, darunter war die Kante zum Nachbartisch und schwupps, floss der Wein über Tisch und Stuhl!
Schnell wurde aufgewischt und ein neues Glas Wein serviert (gratis).  Den Yachten und Mega-Schiffen zufolge, leben hier viele reiche Ölscheichs hier.

Der letzte Tag unserer Rundreise führte uns am Morgen pünktlich zur Öffnungszeit um 10 Uhr ins Ferrariworld. Auf grossen Wunsch der Girls besuchen wir diesen Freizeitpark mit der schnellsten Achterbahn der Welt, mit vielen alten und neuen Ferrari-Autos und Formel1 Boliden. Simulatoren, Go-Kart-Rennstrecke und andere Shows. Das Dach der Anlage gleicht einem Ferrari-T-Shirt, dass zwei Fussballstadien gross ist. Als erstes wagen wir uns auf die Go-Kart-Strecke. Wir vier und 8 andere Karts messen uns in einem Rennen und Sidney, welche noch nie in einem Go-Kart sass, liess alle anderen sang-und klanglos stehen und Christoph als vierter, verpasste das Podest nur knapp. Es machte soviel Spass, dass wir gleich nochmals eine Session für 13 Uhr buchten.
Wir besuchten das 4D-Kino zum Thema Ferrari, absolvierten in einem Simulator eine Fahrt auf der Rennstrecke und genossen auch eine gemütliche Fahrt in einem Ferrari durch Italien. Und dann standen wir vor der schnellsten Achterbahn der Welt: Beschleunigung von 1,5 Sek auf 120 in einem Ferrari nachempfundenen Wagen. Die Girls überredeten mich mitzukommen. Als ich Platz nahm, spürte ich meinen Herzschlag doppelt. Bei der Beschleunigung hatte ich das Gefühl, mir zerrreist das Gesicht, Sidney dachte, ihre Kleider fliegen weg und Kimberly meinte, ihr Mund und ihre Backen werden auseinandergerissen. Trotz allem: es war herrlich!! Die Girls unternahmen später natürlich nochmals eine Fahrt!
Auch auf unserer zweiten Go-Kart-Fahrt schlugen Kunzes zu: Christoph wurde zweiter und Sidney vierte!
Die Zeit verging schnell und wir mussten los. Aber nicht bevor wir noch zur richtigen Formel1 Strecke fuhren. Beim Eingang zum Gelände erklärte man uns, wie wir zur Haupttribüne kommen und dort auf einer Terrasse über der Boxenstrasse einen tollen Blick auf die Rennstrecke haben. Man erklärte uns, dass jeweils ab halb fünf Uhr abends, die Rennstrecke für Fahrräder und Fussgänger offen ist. Leider ist unser Hotel in Dubai schon gebucht! Na ja, das nächste Mal kommen wir zum Rennen. 
Unser Auto wurde durch die Fahrt auf Sand und den wasserunterlaufenen Kreisel stark verschmutzt und da im Vertrag stand, dass wir nicht auf Naturstrassen fahren dürfen, wollten wir es vor der Abgabe am Mittwochmorgen noch Waschen. Bei einer grossen Autobahnraststätte benötigten wir über 1 Stunde zum Waschen und Tanken. da der Andrang sehr gross war, und die Autos von Hand gewaschen wurden.
Kurz nach Sonnenuntergang fahren wir auf die Palmeninsel und vor uns taucht das Hotel Atlantis The Palm auf. Da wir schon von unserem Stopover im 2011 wissen, was uns erwartet, war die Vorfreude riesig.
Nach über 1000 Kilometer ohne Kratzer fahren wir vor den Eingang. Mit unserm bescheidenen  Jeep neben den Bentleys, Mercedes und Lambourginis kommen wir uns bescheiden vor. Aber wir werden trotzdem von mehreren Personen königlich begrüsst und begleitet. Auch hier wollte man uns wieder upgraden auf eine Suite. Aber die Girls wollten nicht im Wohnzimmer schlafen und ob ein Badezimmer für alle gereicht hätte, war auch fraglich. So hätte auch eine grosse Terrasse nichts geholfen.  
 
Trotz der vier-, sechs-oder mehrspurigen Autobahnen ist das Fahrverhalten eher aggressiv. Meist wird ohne Blinken links und rechts überholt und sehr knapp wieder eingespurrt. An die ausgeschilderten Geschwindigkeiten 60/120/140 haben sich nur die Schweizer gehalten!Jetzt geniessen wir von Mittwoch - Sonntag Sonne, Wasserpark, Sand und Meer. Ein Besuch in einer Shopping Mall wird ganz sicher auch nicht fehlen!

Dubai und Atlantis the Palm

Das Hotel Atlantis the Palm ist das einzige Hotel, in dem wir mit unseren Girls zum zweiten Mal eingecheckt haben. Die Befürchtung, dass unsere Erwartungen zu gross waren, trafen nicht ein. Die Lage ist einzigartig, es steht auf dem äussersten Wedel der Palme, welche künstlich aufgeschüttet ist und 4.5 km ins Meer hinausragt. Vom Strand aus bietet sich ein schöner Blick auf die Skyline von Dubai mit den vielen verschiedenen Wolkenkratzern und natürlich auf die beiden bekanntesten Bauten: den Bur Al Arab (einziges 6 Sternhotel) und Bur Khalifa (höchstes Gebäude der Welt.)

Die Bedienung ist seeeehr freundlich und überall sehr hilfsbereit, zwei Restaurants werden von Sterneköche geführt und  tragen deren Namen. In den zwei Selbstbedienungsrestaurants wurde uns das Buffett erklärt, von 300 verschiedenen Speisen (u.a. japanisch, indisch, libanesisch) und das auch schon zum Frühstück ist die Auswahl nicht immer leicht. Der Schoggibrunnen zum Frühstück gibt es auch immer noch. In allen Restaurant (auch SB) wird man zum Tisch begleitet.

Im Hotel befindet sich ein riesiges Aquarium mit 65‘000 Tieren und natürlich als besondere Attraktion, ein riesiger Wasserpark mit verschiedenen Rutschbahnen und Wildwasserkanal. Zum Festland gibt es auch eine Monorail-Anbindungen. Christoph und ich sind die Strecke einmal gefahren und waren erstaunt, wieviele Leute einfach so hier herausfahren, um in das Aquarium und den Wildwasserpark (mit Eintritt) zu kommen.
Während die Girls sich 5 Stunden in einem riesigen Shoppingcenter aufhielten, und dabei nur die Hälfte aller Läden abklappern konnten, genossen wir eine Bootsfahrt auf dem Fluss, besuchten die Altstadt von Dubai und schlenderten durch den Souk (Markt), wo es nach den vielen Gewürzen roch. In der Mall of Emirates gibt es die bekannte Skihalle mit Sessellift und Kinderbobbahn. Und im gleichen Einkaufszentrum wird auf dem WC darauf hingewiesen, Wasser und Strom zu sparen……Sidney kann darüber nur den Kopf schütteln.

 Die fünf Tage in Dubai vergehen schnell und morgen Sonntagnachmittag heisst es Abschied zu nehmen, damit wir am Montag alle wieder pünktlich am Arbeitsplatz sind. Wir können es uns gar nicht vorstellen, dass uns zu Hause der Winter erwartet. Wir sind alle in Juli-Laune….!

Ach ja, und die Jacke, welche Christoph am ersten Abend im Bedouinencamp vergessen hat, wurde uns ins Hotel gebracht und meinem gebrochenen Zeh (saudumm ganga) geht’s auch wieder besser.

Fazit: Die Emirate sind eine Reise wert. Es gibt noch vieles zu sehen, was wir verpasst haben. Die Reisezeit in unserem Winter ist ideal  (24 – 28 Grad, mit wenig Luftfeuchtigkeit), die Flugzeit von 6 Stunden erträglich! Wir kommen wieder!