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Die
erste Woche
KimK.
Samstag, kurz nach 6 Uhr morgens fuhren wir los nach Deutschland. Ohne einen
Stau oder stockendem Verkehr fanden wir die knapp 600 km nach Leipzig mit
unserem Navigationsgerät Mama ohne Probleme. Unterwegs assen wir Z´morga. Im Hotel
Pragwitzer Hof checkten wir ein und bezogen das Zimmer. Nachdem wir uns über
den ÖV erkundigt haben und wir wussten, dass neben dem Hotel eine Strassenbahn
fuhr, ging es los in die Stadt. Da Leipzig früher zur DDR gehörte, gibt es in der Stadt viele Statuen und Museen von
damals. Leipzig ist heute eine Messe-und Kulturstadt. Bach, Mendelssohn und Göthe
lebten hier. Leipzig ist auch wegen den Montagsdemonstrationen bekannt, welche
schlussendlich zum Fall der DDR führten. Wir
spazierten in der Altstadt und shoppten. Nachdem Papa seine Bilder in der
Kamara hatte, konnten wir endlich Nachtessen gehen. Am Abend haben wir alle auf
das Boxduell gewartet. Da es im Berner Stade de Swiss stattfand, wollten wir
dieses Ereignis mitschauen. Alle ausser Papa sind aber eingeschlafen und er
erzählte uns am Morgen, dass Klitschko gewonnen hatte. Am nächsten Morgen
standen wir alle ausgeschlafen auf und gingen zum Frühstück. Nachdem die
anderen Gäste über uns diskutierten von wo wir her kommen konnten, ging es
wieder mit der Strassenbahn in die Stadt. Dieses Mal geht’s zum grössten noch
stehendem Denkmal von Europa. Dieses erinnert an die Schlacht 1813 Napoleon
gegen die Völker von Europa. Bei diesem Völkerschlachtdenkmal fand an diesem
sonnigen Tag gerade auch noch eine Badewannenregatta statt. 20 Teams haben sich
irgendein Boot bauen können (einige waren eher einfach ein schwimmbarer
Untersatz, andere mit viel Liebe zum Detail lustige Boote) mit dem sie einen
Sprint und Hindernislauf absolvieren mussten, dann gab es einen Sieger. Nach
dem Sprint gingen wir in das Denkmal hinein. Mit 298 Stufen bis ganz oben, 196
Stufen bis auf die mittlere Plattform! Zum Glück gab es ein Lift! Da Mama
solche Höhenangst hat, ist sie ganz nahe an der Wand nachgeloffen. Dann gingen
wir mit der Treppe für unserer Fitness runter, uns wurde fast „trümmlig“ weil
es eine Wendetreppe war. Ein Gewitter zog dann über die Stadt. Danach gingen
wir in das Asis Museum mit 360° Leinwand des Urwaldes. Nachdem wir da mit
Staunen fertig waren, ging es in ein DDR Museum wo man alles über diese
furchtbare Zeit sehen und lesen konnte. Nach diesen Eindrücken gingen wir in
ein Italienisches Restaurant essen. Am Abend waren wir alle so kaputt, dass wir
alle ins Bett flogen und prompt einschliefen. Am Montagmorgen mussten wir früh
aus den Federn, da wir alles noch ins Auto packen mussten und unsere Reise
weitersetzen, weil vor uns noch 530 km
nach Rügen liegen. Rügen ist eine Insel 3 km entfernt von dem Festland mit ca.
70000 Einwohner die grösste Insel in der Ostsee ist. Auf der Autobahn passierte
unsere Ferienstory, die wir in jeder Ferien haben: Etwa in der Hälfte der
Strecke drängte sich ein „Büsschen“ vor uns rein. Hinten hatte es so wie ein
Monitor mit Fliesstext: Bitte Folgen! Mama regte sich schon auf und schnorrte
Papa an: Du bisch sicher wider zschnell gfahra! Wir haben nicht gesehen ob es
die Polizei war, weil schnell ein anderes Auto zwischen uns hineinfuhr. Das Büsschen
ging auf die nächste Raststätte und da sahen wir, es war der Bund für den
Verkehr. Mama war erleichtert! Der Mann sagte Papa: Eines von euren 4 Velos auf
dem Dach wackelt! Ich denke eine Schraube ist locker! Und tatsächlich, als Papa
nachschaute, war eine Schraube nicht mehr gut angezogen. Wir waren alle sehr froh,
dass uns das gesagt wurde.
In Juliusruh
ist unser Campingplatz mit unserem Bungalow. Nachdem wir unser Auto komplett
ausgeräumt haben und unsere Velos auf der Terrasse standen machten Sidney und
ich mich auf und erkundigten den Campingplatz. Nicht viel war los. Zur Ostsee
haben wir auch nicht gefunden da ein Zaun war! Weil wir nichts zu essen hatten,
suchten Sid und ich ein Laden auf. Da wir wie die Deppen in Juliusruh
rumkurften, beschlossen wir ins nächste Dörfchen zu fahren. Auf einer
Holperstrasse, die sehr dünn war das man fast nicht kreuzen konnte, fuhren wir
nach Altenkirch. In einem Nettoshop holten wir das Nötigste. Irgendwie haben wir 2 sehr lang gebraucht,
bis wir etwas gefunden haben, was uns beiden gluschtet, weil man uns nicht
gesagt hatte, was wir überhaupt bringen sollen. Als wir endlich draussen waren,
hatten wir ein kleines Problem. Mama hat Sidney extra ihr Velo gegeben, da ein
Körbchen drauf war. Aber das Körbchen war zu klein…Wir haben drinnen extra noch
einen Sack gekauft. Wir haben alles reingestopft aber viel hatte gar nicht Platz
im Sack. Irgendwie haben wir dann einfach alles ins Körbchen auf allen Seiten
reingestopft und auf dieser Holperstrasse musste ich aufpassen das nichts
rausspickte. Heil zuhause angekommen haben wir gekocht, gegessen und dann ins
Bett. Am Dienstag sind wir mit dem Velo nach Glowe 12km. Dort sind wir an den
Strand gegangen und dann etwas essen. An der Küste von Norddeutschland herrscht
jetzt eine Käferplage. Wenn du ein grünes oder gelbes T-Shirt anhast, dann bist
du nach wenigen Minuten voll mit ganz kleinen schwarzen Käfern. Am späteren
Nachmittag gingen wir an den Strand und genossen ein Sonnenbad. Die Nordsee mit
rund 17 Grad ist uns zu kalt. Am
Mittwoch gingen wir am Morgen in den Waldkletterpark. Sidney und ich
absolvierten vier verschiedene Kletterparcours hoch in den Bäumen. Dann gingen
wir zu einer Reptilienausstellung mit Schlangen, Spinnen und Leguane. Sidney
konnte eine Pytonschlange um den Hals hängen und ich durfte einen grossen
Leguan auf die Hand nehmen. Dann gingen wir zu einer Sandskulpturenausstellung
da waren alle Märchen in Übergrösse von den Brüder Grimm in Sand dargestellt. Wunderschön!!
SPI. Am Donnerstag nahmen Christoph und ich unsere Stahlrösser und radelten der Ostsee entlang zum Fischerdorf Vitt und weiter zum Cap Arkona, wo es die ersten Kreidefelsen zu sehen gab. Der Strand war leider wegen Abbruchgefahr gesperrt. Die Girls genossen den Tag „zu Hause“ und organisierten sich ihren Tag alleine im Bungalow und am Strand.
Die nächsten Tage
KimK. Den Freitag verbrachten wir im Nationalpark Jasmund. Dort sind die berühmten Kreidefelsen. Zuerst wollten wir diese vom Wasser aus sehen und unternahmen eine Bootstour. Wir fuhren mit dem Auto an den Hafen von Sassnitz. Als wir parkierten und dann zum Hafengebäude gingen, kamen etwa acht Frauen auf uns zu und alle riefen wild drucheinander: "wollt ihr auch eine Kreidefahrt unternehmen?" Mama hatte bereits einen Prospekt vom Boot Kanini in der Hand und die zuständige Frau von diesem Kahn führte uns in ihr Büro. Mama meinte, so geht es in Asien zu und her, dass die Touristen so belagert werden. Die MS Kanini ist ein altes Fischerboot mit dem man schon viele Jahre mit Touristen unterwegs ist. Der Kapitän war ein Seebär, wie man sich so einen vorstellt. Die Fahrt der Küste entlang dauerte fast zwei Stunden. Der Kapitän erklärte vieles, aber in einem Deutsch-Dialekt, den wir fast nicht verstanden haben. Von diesen Felsen kommt die Kreide die unsere Lehrer in der Schule benutzen. Die Fahrt war sehr schön. Als wir das Boot verliessen, schüttelte der Kapitän jedem Passagier die Hand und verabschiedete sich. Als wir wieder an Land waren gingen wir etwas essen und dann gingen wir mit einem Bus zum Königsstuhl. Das ist der höchste Felsen. Dort gibt es ein Besucherzentrum und wir sahen einen Film über die Kreidefelsen und konnten einen interessanten Rundgang machen mit Kopfhörer. Man konnte 4 verschiedene Themen auswählen: romantischer Spaziergang, lehrreicher Weg, Abenteuer und noch etwas für die ganz kleinen. Man konnte mit einem Gerät zu Punkte oder Säulen hinstehen und dann erzählte eine Stimme sachen über die Kreidefelsen, Rügen und die Natur. Alle 4 hatten die gleichen Sachen aber man hört einfach verschiedene Hintergrundmusik. In einem Raum ging es um die Fische in einem um das Meer im anderen um Frösche oder Vögel und im anderen hatte es einen riesigen Eisklotz. Als wir mit dem fertig waren gingen wir zum Anfang des Abstieges zum Strand bei den Kreidefelsen. Es stand das es 412 Stufen waren! Also einen Weg!!!!! Wir Frauen haben ein bisschen gemekert weil man eigentlich zuerst hoch gehen sollte weil das runter immer leichter ist. Wir fingen an mit dem Abstieg wir waren alle sehr erstaunt das wir nach so kurzer Zeit schon unten waren. Als wir rauf gingen zählte ich die Stufen ich kam auf 450 Stufen. Viele Leute die rauf kamen riefen es sind 450 nicht 412! Am Samstag war der 1. Tag, wo es fast den ganzen Tag geregnet hat und wir einen ruhigen Tag machten. Ausschlafen, Shoppen und ein bisschen im Internet surfen und im Facebook hängen. Am Sonntag gingen wir auf einen Aussichtsturm mit Glaskuppel. Nachdem Mama es auch noch nach ganz oben geschafft hat wegen der Höhenangst und es noch Stufen aus geschmiedetem Eisen hatte sahen wir leider gar nicht viel von der schönen Aussicht, weil die Bäume teils rundherum höher waren und die Aussicht verdeckten. Es waren ja aber auch nur 99 Stufen. Neben diesem Turm befindet sich auch die Inselrodelbahn. Sidney und ich unternahmen nur eine Fahrt. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass die Rodelbahn ziemlich langweilig und kurz ist, wenn es hier gar keine hohen Berge gibt. Dann fuhren wir weiter nach Prora. Die Nationalsozialisten liessen dort eine 4.5 km lange Ferienanlage mit Ostseebädern erstellen. Diese war für 20'000 Heeressoldaten gedacht, damit sie sich während und nach dem Krieg erholen konnten. Als der zweite Weltkrieg ausbrach, liess Hitler die Bauarbeiten stoppen und die Anlage kam nie in Betrieb. Ein Teil davon steht heute noch, ein riesiger Bauklotz direkt am Strand, teilweise halb verfallen oder als Museum genutzt. Weiter ging unsere Fahrt ins Seebad Binz. Das ist eines von den grossen bekannten Seebädern. Am Strand hatte es viele Leute, obwohl das Wetter gar nicht so gut war. Die Leute spielten Beach-Volleyball, Beach-Soccer oder spazierten einfach am Strand entlang. Das nächste Ziel war der Rügenpark. Zuerst liefen wir einen Rungweg wo es wie im Minimundus (Swiss Miniatur) 100 im Massstab 1:25 verkleinerte Bauwerke gab. Von den Pyramiden über das Opernhaus von Sydney bis zum Koloseum und dem Boot mit dem Kolumbus Amerika entdeckt hatte. Danach gingen wir etwas essen und dann zu den Bahnen. Dieser Park konnte man nicht vergleichen mit dem Europapark es hatte wenig Bahnen und alle waren eigentlich nur für kleinere Kinder. Wir hatten aber trotzdem Spass an der Familienachterbahn, LonaLoop, Wildwasserrondel, Komet, Butterfly, Nautic-Jets, Rondello und eine Seilbahn die über den ganzen Park ging. Bei der Rückfahrt zu unserem Bungalow mussten wir noch auf eine Fähre nehmen.
Auf wiedersehen Rügen, Hallo Usedom
SPI. Am Montag,
unserem letzten Tag auf Rügen, legten wir mal wieder einen lazzy Day
ein. Das heisst, länger ausschlafen, die Beine hochstrecken, lesen,
eine kleine Velofahrt ins Dörfchen an den Hafen unternehmen um einen
Coupe zu schlecken und auch noch unser Gepäck packen. Gegen halb fünf
Uhr machten wir uns auf und fuhren mit dem Auto nochmals zu den
Kreidefelsen. Christoph wollte sie auch im Abendlicht nochmals
abknipsen. Eigentlich hätte er noch gerne etwas mehr Zeit gehabt, aber
der nächste Programmpunkt wartete schon auf uns. Auf Rügen gibt es eine
Naturbühne, direkt am Wasser, auf welcher im Sommer während zweier
Monate die Störtebekker Festspiele abgehalten werden. Im Prospekt wird
es als erfolgreichstes Open-Air-Theater von Deutschland angepriessen
und da an diesem Abend gute Witterungsbedingungen herrschten,
entschieden wir uns, dieses Schauspiel anzuschauen. Wir mussten fast 2
km entfernt weg parkieren, aber mit einer Bimmel-Bahn wurden die
"Faulen" bis vor den Eingang chauffiert. Es wurde nicht zuviel
versprochen, über 150 Mitwirkende, 4 Schiffe, 30 Pferde und viele
Spezialeffekte zeigten ein richtiges Spektakel. Die Geschichte von
Störtebekker (ein Pirat so à la Robin Hood) verstand man auch als
Nichtkenner gut. Die Holländer kämpften gegen die Fürsten der
Hansestadt Hamburg. Auch ein Adler kam noch auf die Bühne geflogen und
zwar genau über unsere Köpfe. Christoph's Haare hat er sogar noch
berührt. Die Tribüne fast 8'000 Plätze und wenn man bedenkt, dass die
Aufführunge 2 1/2 Monate jeden Abend ausser Sonntags gespielt werden,
muss es doch recht bekannt sein. Zum Schluss wurde Störtebekker geköpft
und die Story endete fast ein wenig traurig. Das anschliessende
Feuerwerk über dem See verzückte uns natürlich auch sehr. Bei der
Rückfahrt mit der Bimmel-Bahn zum Parkplatz fuhr unser Chauffeur eine
Velofahrerin an! Kimberly und ich sind schön erschrocken. Aber ich muss
hier auch noch sagen, die Radfahrer sind ohne Licht auf der Strasse
gefahren, obwohl nebenan ein Radweg gewesen wäre. Es ist
glücklicherweise nicht's passiert! Die Frau hatte zwar glaub einen
kleinen Schock, sie sah ganz verstört aus. Wir haben die
Rückfahrt um 23 Uhr gut hinter uns gebracht. Da wir hier deutlich
nördlicher sind als zu Hause, war es zu diesem Zeitpunkt noch nicht
ganz dunkle Nacht, sondern eine ganz schöne Stimmung.
Am Dienstag war dann unsere zügleta nach Usedem. Und endlich wurden nun auch unsere Badehosen einmal nass. Aber nicht mit Meerwasser....wir machten in Stralsund (das ist die Stadt von der die Brücke nach Rügen führt) einen Halt im Hansedom. Das ist ein Erlebnisbad à la Alpamare und wir genossen Rutschbahnen, Wellenbad und mehr. Am Nachmittag nahmen wir dann die rund 150 km nach Usedom in Angriff. Unterwegs war viel Verkehr und keine Autobahn. Unsere Unterkunft fanden wir dann nicht ganz auf Anhieb, aber irgendwann standen wir dann doch vor dem Ostseepark in Zempin. Wir wussten ja schon von den Bildern im Internet, dass es sicher eine schöne Ferienanlage sein wird. Aber unsere Erwartungen wurden übertroffen....bei jeder Schublade und Kasten, welche die Girls öffneten, wurden die Augen nur noch grösser. Es fehlt uns in diesem Appartment wirklich an nichts, es ist komplett mit allem eingerichtet. Es hat auch ganz viele verschiedene DVD's, Bücher und Spiele, im Bad gibt es Fön, Lockenwickler. Und als Kimberly vom Fahrradschuppen erzählte, überschlugen sich ihre Worte: Velos, Kicki's, viele Sändelisachen und Strandspiele, Gummistiefel und Clocks in verschiedenen Grössen und Regenbekleidung für alle Fälle. Nachdem wir ausgepackt hatten, inspizierten wir den Strand und unseren privaten Strandkorb. Es war recht sonnig und Sidney stand bis zu den Hüften in der Ostsee. Das Nachtessen nahmen wir in einem feinen Restaurant gegenüber unserer Ferienanlage zu uns. Die Serviertochter dort war wahrscheinilich keine Nordländerin - viel zu freundlich. Wir empfinden die Leute hier als recht kühl - nicht unfreundlich, aber eben recht kühl und trocken. Ach ja, was ich auch schon mal noch erzählen wollte, unserem Ferienbudget gefällt es hier auch gut. Wir sind recht erstaunt, wie billig hier alles ist. Ich persönlich habe mir gedacht, dass es auf diesen zwei Ferieninseln sicher Touristenpreise gibt. Aber gar nicht, Essen und auch alle touristischen Einrichtungen sind günstig. Als Kimberly das erste Mal die Brdötchen zum Frühstück holte, kam sie ganz perplex zurück, weil sie nur EUR 2.20 für vier Brötchen und einen Liter Milch zahlen musste.
Heute Mittwoch war es
morgens bedeckt, so dass wir uns entschieden haben, einen Ausflug nach
Peenemünde zu unternehmen. Dies liegt ganz im Norden der Insel. In
dieser Ortschaft wurden im zweiten Weltkrieg weltweit die ersten
Raketen entwickelt, gebaut
und getestet. Diese Technologien wurden auch von den Russen und von den
Amerikanern bis nach dem Apolloprogramm angewandt. Heute steht dort ein
interessantes Museum, welches wir in
einem zweistündigen Rundgang besichtigten. Auch die 400 meter Lange
Kohlenförderanlage mit dem Kohlekraftwerk und weitere alte Gebäude aus
dieser Zeit stehen noch als Mahnmal. Gleich daneben befindet sich
eine Ausstellung Phänomenta, so etwas ähnliches wie das Technorama in
Winterthur. Am Nachmittag besuchten wir dieses und unternahmen
viele Experimente. Sidney hat dies ganz besonders gut gefallen. Zum
Schluss fuhren wir noch in den Hafen von Peenemünde, da es hier auch
noch ein UBoot zu besichtigen gibt. Christoph und Sidney wagten sich in
das Innere und "durchkrochen" das russische Boot. Auf der Heimfahrt
hielten wir noch bei einem Reiterhof an, weil Kimberly sooo gerne mal
einen Ausritt an der Küste entlang machen möchte. Aber leider ist es
hier nicht wie in den Feriendestinationen im Süden, wo einfach
jedermann einen solchen Ausritt mitmachen kann. Sehr gute
Reitkenntnisse wurden gefordert und das hat sich Kimberly nun doch noch
nicht zugetraut.
Der Ausklang
Unsere Hotelanlage in
Usedom war zwar erst einjährig, aber ein WLAN war leider nicht
verfügbar, so dass es etwas kompliziert war, eine Verbindung zum
Internet herzustellen. Wir dachten, dass es im Hotel in Dresden wieder
ganz einfach sein wird. Wäre es auch gewesen, aber die Wucherpreise
waren wir nicht bereit zu zahlen und im MC Donalds, wo es normalerweise
gratis Internet gibt, benötigte man eine Deutsche Handynummer. Daher
wird der letzte Teil unserer Reise erst am Tag unserer Rückkehr online
aufgeschaltet.
Am Donnerstag haben wir unsere Velos in die Bäderbahn
verladen und sind an die Endstation gefahren. Bäderbahn heisst hier der
normale Zug, weil er alle Seebäder an der Küste miteinander verbindet.
Um an die Endstation zu gelangen, mussten wir noch unsere ID-Karten
einpacken, da ein ganz kleiner Teil von Usedom bereits in Polen liegt.
Der Grenzübertritt haben wir aber gar nicht bemerkt, und eigentlich sah
es dort auch nicht viel anders aus als im deutschen Teil. Wir
sind dann kurz etwas im Städtchen herumgekurvt und sind
dann zurück nach Deutschland geradelt. Es war
stark bewölkt und wir machten Halt in den drei Kaiserbädern Ahlbeck,
Heringsdorf und Bansin. Diese drei "Dörfer" waren nun genauso, wie ich
mir das vorgestellt habe. An der Strandpromenade viele Villen in so
typischer Bäderarchitektur und natürlich fehlt auch die Seebrücke (Steg
ins Wasser) nicht. Bei Ahlbeck befindet sich am Anfang dieser Seebrücke
noch so ein altes Restaurant, wo wir auch gleich unser Mittagessen
einnahmen. Der Steg dort ist immer noch jener von 1898 und in den
Werbeprospekten wird er als das Wahrzeichen von Usedom angepriessen.
Der nächste Stop war dann Heringsdorf. Für die Fussballer, welche auch
mal eine Übertragung der diesjährigen EM im Deutschen Fernsehen
mitverfolgt haben, ist diese Ortschaft sicher ein Begriff. Am Strand
von Heringsdorf war nämlich das ZDF-Studio aufgebaut und
das Gerüst von der Leinwand und die Bühne, auf der jeweils Oliver
Kahn seine Komentare abgab, sind immer noch aufgebaut. Wie schon in
Rügen war es erstauntlich, wie viele Leute sich am Strand aufhielten,
obwohl die Sonne am heutigen Tag nicht zum Vorschein kam. Einige lagen
dick eingehüllt i im Strandkorb, Kinder waren am sändelen und viele,
viele Leute machten einen Strandspaziergang. Im kleineren Seebad
Bansin trennten wir uns. Christoph radelte noch den ganzen Weg
heim, wir drei Frauen verluden unsere Velos wieder auf die Bäderbahn.
Schliesslich hatten wir ein Billett, dass den ganzen Tag gültig
war.....Am Freitag startete Christoph zu einer grossen Radtour. 75 km
fuhr er im nördlichen Teil der Insel. Wir drei fuhren ins Nachbardorf
und vergnügten uns auf einer 36-Loch-Minigolfanlage. Anschliessend
machten wir die Souvenierläden unsicher. Am Abend, als die Familie
wieder komplett war, fuhren wir mit dem Velo ans Achterwasser
(Salzwassersee), in ein schönes Restaurant zum Nachtessen. Sidney
genoss dort den Spinat ihres Lebens...! Gestern Samstag lachte uns die
Sonne schon zum Frühstück an! Diese Gelegenheit nutzten wir und begaben
uns an den Strand, um auch mal unseren Strandkorb zu geniessen. Um die
Mittagszeit unternahmen wir nochmals eine kleine Radtour in die
nächstgrössere Ortschaft zum flanieren und shoppen. Christoph erlebt da
noch einen kleinen Schrecken: hier an der Ostküste werden im Frühjahr
Bernsteine an Land gespühlt, die nach dem polieren schön gelblich
funkeln. Da er selber keine mehr gefunden hatte, suchte er und Kimberly
in einem Laden fünf solcher Steine aus. Angeschrieben waren sie mit EUR
2.20. Als ihm die Verkäuferin den Preis von über EUR 110.00 nannte,
schaute er die Verkäuferin ganz verdutzt an. Diese klärte dann auf: der
Preis ist nicht pro Stück, sondern nur pro Gramm.....deshalb bringt er
nun nur zwei Steine mit nach Hause. Ja und abends hiess es dann bereits
wieder, Koffer packen. Die fünf Tage in Usedom vergingen wie im Fluge.
Leider war das Wetter hier auch viel bedeckt und recht windig. Aber
Regen hatten wir während des Tages praktisch nie. Am Sonntagmorgen gab
es eine sehr frühe Tagwache, nämlich um halb sechs für uns Grossen und
eine halbe Stunde später für die Girls. Die Velos mussten noch montiert
werden und alles fertig gepackt und im Auto verstaut werden, bevor wir
um sieben Uhr unsere Fahrt nach Dresden in Angriff nahmen. Die Fahrt
verlief sehr gut, ohne Staus oder sonstige Verzögerungen. Wir
passierten wieder viele Windparks, sahen von ganz weitem den Berliner
Funkturm und viele Wälder und Felder. Hier in Dresden wollten wir
zuerst im Hotel einchecken, aber unser Zimmer war noch gar nicht
bereit. Da haben wir kurzerhand die Velos abmontiert und sind ins
Zentrum geradelt. Unser Hotel liegt direkt an der Elbe, so dass es
nicht weit weg zur Semperoper, dem Zwinger, der Kathedrale und den
anderen Sehenswürdigkeiten ist. Es waren nebst uns noch viele, viele
andere Touristen unterwegs. Das schöne Wetter hat sicherlich auch viele
Einheimische an die Elbe gelockt.
Am Montagmorgen genossen wir zuerst ein feines Frühstück am
reichhaltigen Buffett unseres Hotels, bevor wir bei schönstem Wetter
wieder mit unseren Velos in die Stadt radelten und die berühmten Bauten
in der Morgensonne bestaunten. Nach dem Mittagessen war dann shopping
angesagt. Wir fanden mitten in der Stadt ein neues Shoppingcenter mit
über 200 Läden! Die Girls waren im siebten Himmel und ich hätte bereits
nach dem siebten Shop eigentlich genug gehabt. Aber tapfer machte ich
die dreistündige Tour durch alle Etagen mit. Dann stand die
Nachmittagssonne am rechten Ort, um auf einen Kirchturm zu steigen, von
wo man einen guten Blick auf die bekannte Frauenkirche und den Rest der
Stadt hatte. Ich habe mir schon überlegt, ob wir wohl alle Einkäufe mit
auf den Turm hochschleppen müssen, oder sie irgendwo deponieren können.
Ausgerechnet heute schloss die Turmbesteigung eine Stunde früher, da in
der Kirche eine Veranstaltung statt fand. Dass die Girls nicht
unglücklich darüber waren, weil ihnen das Treppensteigen erspart blieb,
muss ich wohl nicht extra erwähnen!!! So radelten wir Frauen kurz
zurück ins Hotel, um die Einkäufe zurückzubringen, uns frischzumachen
und dann trafen wir Christoph wieder in der Stadt zu unserem letzten
Abend in unseren Ostdeutschlandferien. Wir genossen ein feines
Nachtessen und warteten bis es ganz dunkel war um die Stadt auch noch
in Nachtbeleuchtung zu sehen, bevor wir zurück ins Hotel gingen. Ach
ja, ihr erinnert euch sicher noch an das Hochwasser in Dresden im
Jahre 2002. Wir haben auf einer Brücke eine Markierung gesehen, wo das
Wasser stand. Das kann man sich gar nicht vorstellen, wie das wohl
ausgesehen haben muss. Die Markierung war nämlich noch etwa 2 Meter
über dem Brückengeländer! Heute Dienstag gab es dann eine sehr frühe
Tagwache. Wir montierten um 6.00 Uhr die Velos und fuhren kurz vor halb
sieben Uhr los. Rund 650 Kilometer lagen vor uns, die wir wiederum ohne
einen einzigen Stau gut hinter uns brachten. Es waren sehr viele
Lastwagen unterwegs und alle kamen mehrheitlich aus dem Ausland: Polen,
Tschechien, Bulgarieren, einige Ukrainer und solche aus Litauen. Wir
fragten uns, was die wohl alle zu transportieren haben. Vor einer
Ausfahrt einer Raststätte überholten wir auf 40 Lastwagen, die dort im
Stau standen und dort ausfahren wollten.
Die Ostseeinseln Rügen und Usedom sind eine Reise wert. Für die Girls war es halt schade, dass wir kein Badewetter erwischt haben. Es wäre bestimmt schön gewesen, wenn wir zwei, drei richtige Strandtäge hätten einlegen können. Aber wenigstens wurden wir vom nassen Wetter grösstenteils verschont, so dass wir trotzdem viele verschiedene Sachen unternehmen konnten.